Der Wiedehopf – ein bekannter Vogel, obwohl er sich gerne im Hintergrund hält
Nicht viele Vögel erfreuen sich einer derartig hohen Bekanntheit wie der Wiedehopf. Der hübsche Vogel kommt in unzähligen Geschichten, Gedichten, Liedern und Märchen vor. Am bekanntesten ist sicher sein ungewöhnlicher Verteidigungstrick, ein stinkendes Sekret auf Angreifer zu spritzen: „Du stinkst wie ein Wiedehopf“ ist eine geflügelte Redewendung, die vielen geläufig ist, ohne den Wiedehopf selbst jemals gesehen zu haben.
Denn trotz seines farbenprächtigen Gefieders und des schicken Kopfputzes ist der Wiedehopf ein schüchterner Geselle und nicht leicht zu finden. Das es nur noch knapp 600 brütende Pärchen in Deutschland gibt, trägt leider entscheidend dazu bei.
Umso glücklicher können wir uns über Sichtungen des legendären Vogels in unserer Gartenkolonie schätzen, die spezielle Optik ist für jeden Naturfreund ein Erlebnis:
Der Wiedehopf ist ein außerordentlich farbenfroher Vogel und hebt sich durch seine ungewöhnliche Färbung von der heimischen Vogelschar ab. Mit nur 25cm Körperlänge ist er nicht viel größer als eine Amsel. Imposant ist aber sein exotischer Kopf: der vier bis fünf Zentimeter lange Schnabel wird von der bis zu sechs Zentimeter langen rostroten Federhaube gekontert, die in dramatischem schwarz-weiß ausläuft. Besonders interessant wird der Wiedehopf auch durch seinen gaukelnden recht unregelmäßigen Flug, weshalb man ihn aus der Ferne sogar für einen riesigen Schmetterling halten kann.
Kulinarisch hält der Wiedehopf es mit vielen Gartenfreunden am Grill, zumindest was die Portionen angeht: er bevorzugt eher größere Insekten und sogar Kleintiere. Von der Maulwurfsgrille über den Egerling bis hin zur Eidechse – der Wiedehopf ist ein leidenschaftlicher und geschickter Jäger, der optisch ungeschickte Flug Stil hält ihn nicht davon ab, bevorzugt auf größere Beutetiere zu gehen.
Als Neststand sucht sich der Wiedehopf Halbhöhlen jeglicher Art, in Astlöchern, Felshöhlen, Erdlöchern oder in Mauerlücken, die Intensivierung der Landwirtschaft reduziert aber zunehmend seine Möglichkeiten.
Zum langfristigen Schutz des Wiedehopfes fordern Ornithologen dazu auf, bestehende Streuostbestände sowie Feldgehölze zu erhalten und im Idealfall zu erweitern. Nisthilfen werden an geeigneten Orten gerne angenommen und haben lokale Vorkommen bereits sehr positiv beeinflussen können.